2006 ESG Spieleausstellung „Film und Fernsehen“

 

Thema: „Spiele im Zeichen von Film und Fernsehen“

Im späten 19. Jahrhundert beginnt die thematische Verwendung neuer Erfindungen im Spiel auf breiter Grundlage. Da ist es kein Wunder, wenn irgendwann auch der Kinofilm so genutzt wird.

Nachdem die Gebrüder Lumière 1895 ihr Cinétoscope de projection in Paris vorgestellt hatten und im selben Jahr dann gegen Eintrittsgeld einen Film zeigten, dauerte es aber noch einige Jahrzehnte, bis Kinothemen für die Spieleproduzenten interessant wurden. Dazu musste erst der Tonfilm kommen, 1927 war die Premiere des ersten abendfüllenden Tonfilms: in den USA, The Jazz-Singer und bis 1930 wurde der Stummfilm dann allgemein durch den Tonfilm abgelöst.

In den USA erscheint 1930 auch Micky Maus, dieser schnell erfolgreiche Comic-Held wird bald auch Filmstar und begründet das Disney-Firmenimperium. Es beginnt das Zeitalter des Merchandising, Lizenzen für die Verwendung bei allen möglichen Produkten, darunter eben auch vieler Spiele, werden zu einer wichtigen Einnahmequelle und tragen gleichzeitig zur noch weiteren Publizität der jeweiligen „Helden“ bei. Im Einzelfall wird aber auch die Film-Herstellung selbst zum Spielthema.

Der nächste Schritt in dieser technischen Entwicklung ist das Fernsehen.

Ab dem 22. März 1935 wurde in Deutschland das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt ausgestrahlt Ihren Höhepunkt erlebten die Sendungen, die allerdings nur wenige tausend Zuschauer in so genannten Fernsehstuben und Großbildstellen in Berlin und Hamburg erreichten, im Sommer 1936 mit den Übertragungen von den Olympischen Spielen. Im Kriegswinter 1944 wurden die Fernsehsendungen eingestellt. Erst im Dezember 1952 konnte bei in Deutschland der Fernsehbetrieb wieder aufgenommen werden. Zunächst in schwarzweiß, dann in den späten 60er Jahren in Farbe. Da bald die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung dieses Medium nutzte, ist es nicht überraschend, das bekannte Serien des Fernsehens u. ä. von da ab in größerer Zahl als Spielethemen auftauchen.

Die Europäische Spielesammler Gilde (ESG) zeigte in Zusammenarbeit mit dem Friedhelm Merz Verlag und mit Unterstützung des Deutschen Spiele-Archivs und der Jury Spiel des Jahres einen kleinen Querschnitt solcher Spiele vom Anfang der 30er Jahre bis in die jüngere Vergangenheit.

Hier ist eine Liste mit den bisher erfassten Spielen dieser Art.


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Filme

Anfang der 30er Jahre, als der Tonfilm sich durchsetzt und die Kinos sich ausbreiten, „verbündet“ sich der große deutsche Filmproduzent UFA mit dem Spielehersteller Scholz. Der bringt einige Spiele gezielt zu Filmen auf den Markt, sogar mit teils sehr genauen Informationen zu dem jeweiligen Stücken. Scholz pflegt einige Zeit auch eine Reihe von ständig aktualisierten Film-Quartetten. Hier sehen Sie einen Ausschnitt aus diesem Programm sowie ein derartiges Legespiel des Berliner Luxuspapierherstellers Sala.


Filmhelden/Themen

Lizenzen zur Vermarktung weltweit bekannter Filmhelden sind seit Jahrzehnten ebenso wie die breite Vermarktung eines Themas im Medienverbund großer Konzerne gang und gäbe. Das haben natürlich auch die Spielehersteller genutzt.

In diesem Regalschrank an der rechten Wand zeigen wir einen kleinen Überblick derartiger Spiele aus den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg bis heute. Sicherlich jeder wird einen der für diese Spiele genutzten Filme schon einmal gesehen haben.

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Filmproduktion

In den zwei Pultvitrinen an der linken Wand werden Spiele über Themen aus der Filmindustrie selbst gezeigt, wie Herstellung eines Films, Karrieren im Film u. ä. Vom Anfang der 30er Jahre über die frühere Nachkriegszeit (vorne) bis heute (hinten),allerdings ist die Zahl dieser Spiele nicht sehr groß, da der so gern genutzte Werbe-Effekt bekannter Filmtitel hier fehlt.


Fernsehen der DDR und Spiele

Das Ende 1959 im Fernsehen der DDR eingeführte Sandmännchen hat sich schnell zu einer Kultfigur entwickelt, die bald auch bei der Gestaltung von Spielen gerne genutzt wurde. Dazu kamen dann auch andere bekannte Figuren, teils Mitspieler aus der Sendereihe des Sandmännchens wie Fuchs und Elster, Pittiplatsch, Schnatterinchen oder Meister Nadelöhr aus der eigenen Sendereihe.

In dieser Vitrine sind einige dieser Spiele ausgestellt, die teils vom Anfang der 60er Jahre bis zum Ende der DDR im Spiele-Programm waren.

Durchgesetzt hat sich die Figur des Sandmännchens gegen seinen praktisch gleichaltrigen Gegenspieler aus dem Westen, die Ost-Figur ist heute der Sandmann für alle deutschen Kinder im Fernsehen.


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TV-Serien

Kein Fernsehprogramm ohne Serien und Ratesendungen. Jeder erinnert sich an derartige Sendungen, deren Namen auch denen geläufig sind, die sie selbst nicht gesehen haben.

Im Lauf der Jahrzehnte ist die Zahl fast unüberschaubar geworden. Erfolgreiche Sendungen wurden fast immer auch zur Werbung genutzt, auch viele Spiele-Produzenten nutzten und nutzen solche Lizenzen. Teils wurden sogar die in der Ratesendung angewandten Mechanismen soweit wie möglich in ein Spiel übertragen, teils wurden nur Bilder und Name als Blickfang genutzt. In diesen Regalschränken an der Wand ist eine „kleine“ Auswahl aus der riesigen Zahl derartiger Spiele ausgestellt. Dabei finden Sie im Regal ganz rechts Spiele, deren Thema bzw. Helden nicht nur in Fernseh-Serien, sondern ebenfalls in bekannten Filmen berühmt wurden, sowie einen kleinen Überblick über Quizspiele zum Thema Film.



 

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