2009 Ausstellung LVR „Spiel mit!“

      Ausstellung:  Spiel mit! Von Lauf-, Würfel- und Kartenspielen



 

Spiel mit! Von Lauf-, Würfel- und Kartenspielen

Ausstellung im LVR-Industriemuseum – Schauplatz Bergisch Gladbach

„Mensch ärgere Dich nicht“, „Monopoly“ und „Die Siedler von Catan“ – auch heute noch wird in vielen Familien und Freundesrunden mit Würfeln und Figuren oder Karten spielerisch gegeneinander gekämpft.

Bereits seit Anfang des 17. Jahrhunderts nutzt man die Möglichkeit, Spielpläne auf Papier zu drucken. So ließen sie sich auf einfachem Wege vervielfältigen, im Gegensatz zu den aufwendigen, oft auch repräsentativen hölzernen Spielbrettern und -tischen. Gesellschaftsspiele sind also ein weiteres attraktives Beispiel für die Vielfalt von Produkten aus Papier, Karton und Pappe, denen sich das Museum in der Papiermühle Alte Dombach in seinen Sonderausstellungen gerne widmet.

Ende des 19. Jahrhunderts, ab den 1880er-Jahren, wurde es üblich, das Zubehör für Gesellschafts- und Unterhaltungsspiele in praktische und attraktive Kartons zu verpacken und die Pläne haltbar auf Pappe aufzuziehen. Auch die Anzahl der verschiedenen Spiele wuchs, und fast alle aktuellen Entwicklungen in Technik und Gesellschaft schlugen sich in neuen Spielen nieder. Die Spielfiguren wurden häufig noch bis in die 1930er-Jahre für die jeweiligen Spiele individuell entworfen, aus Zinn oder Papiermaché geformt und farbig gefasst. Da gibt es kleine Rennwagen für „Durch´s Ziel – Das Würfelspiel aller Autofreunde“ aus den 1930er Jahren, Gänse, Hühner und Truthähne für das alte und immer wieder neu aufgelegte „Gänsespiel“, „Pony Hütchen“, „Emil“ und „Gustav mit der Hupe“ für „Emil und die Detektive“ aus dem Jahr 1932. Ein weiteres beliebtes Motiv für zahlreiche Spiele war der entstehende Tourismus – spielerisch konnte man an den Rhein, „Quer durch Asien“  oder bereits um 1885 ganz „…um die Erde“ reisen. Neuere Spiele, die Entwicklungen in der realen Welt verarbeiten, sind das in den 1960er Jahre entwickelte „Öl für uns alle“ oder das aus derselben Zeit stammende „Börsenspiel“. In „Die Siedler von Catan“ aus dem Jahr 1995 geht es um Städtebau, Wasser und Rohstoffe.

Der Verlag Jos. Scholz aus Mainz gehörte seit 1850 zu den führenden Spieleproduzenten. Er legte besonderen Wert auf eine anspruchsvolle Gestaltung und brachte sogar eine Reihe von „Künstler-Spielen“ heraus. Die Ausstellung präsentiert zahlreiche Spiele dieses Verlages aus der Sammlung von Beatrix Mühlberg-Scholtz, ebenfalls Mainz. Daneben sind aber auch historische Ausgaben von nahezu zeitlosen Klassikern verschiedener Verlage zu sehen, z.B. „Monopoly“ und „Fang den Hut“ oder „Mensch ärgere Dich nicht“ aus den 1930er-Jahren.

In der Ausstellung können sich große und kleine Besucher ausgefallene und bekannte Spiele nicht nur ansehen, sondern auch an Spieltischen mit Reproduktionen historischer Pläne ausprobieren. Das umfangreiche Begleitprogramm bietet darüber hinaus spannende Spielenachmittage und -turniere.

Spiel mit! Von Lauf-, Würfel- und Kartenspielen

Ausstellung vom 20. September 2009 bis zum 25. April 2010

LVR-Industriemuseum Schauplatz Bergisch Gladbach, Alte Dombach, Bergisch Gladbach

Info: kulturinfo rheinland  Tel.: 02234/ 9921-555
www.industriemuseum.lvr.de

„Monopoly“, Parker Brothers, New York und London, 1936. „Monopoly“ ist um 1930 von Charles Darrow in Pennsylvania erfunden und am 31.8.1935 von der Firma Parker zum Patent angemeldet worden.

„Emil und die Detektive“, Verlag Jos. Scholz, Mainz, 1932.
Das gleichnamige Buch von Erich Kästner ist 1929 beim Williams & Co. Verlag in Berlin erschienen.
Sammlung Scholtz, Mainz.

„Ein Rheinreisespiel“
Verlag Jos. Scholz, Mainz, 1924.
Sammlung Scholtz, Mainz.

„Durch’s Ziel – Das Würfelspiel aller Autofreunde“
Verlag Jos. Scholz, Mainz, um 1930.
Sammlung Scholtz, Mainz.


Fotos: LVR-Industriemuseum, Jürgen Hoffmann

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