2007 ESG Spieleausstellung „Entdeckung der Erde“

 

Thema:  „Entdeckung der Erde“

Spiele und Kartenspiele im Zeichen der Entdeckung der Erde

Tollkühne Entdeckungen und verwegene Entdeckungsfahrten sind fast so alt wie die Menschheit. Und die Namen der großen Entdecker der Erde wie Columbus, Magellan, Vasco da Gama sind in das Buch der Weltgeschichte eingetragen. Ihre Taten werden immer wieder neu erzählt und neu gedeutet, wecken noch immer Schauder der Abenteuerlust in uns.

Wenn sie an der Küste Amerikas landeten, Afrika umsegelten und Indien erreichen, Goa und Malakka okkupierten und später die Küste Chinas erreichten – immer wurden sie angetrieben von einem Gemisch aus Abenteuerlust und Forscherdrang, christlichem Missionsgedanken und schierer Profitgier.

Diese frühen Entdecker vollbrachten an der Zeitenwende vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit schier unglaubliche Pionierleistungen. Sie konnten weder satellitenunterstützte Steuerprogramme einsetzen, noch ständigen Kontakt zu einer heimatlichen Bodenstation halten. Sobald sie sich von bekannten Küstenstreifen entfernten, war eine grenzenlose Ungewissheit ihr ständiger Begleiter.

Das ist der Stoff, der auch heute noch die Fantasie erregt, und zugleich der Stoff, aus dem in zurückliegenden Jahrhunderten immer wieder neue Spiele entstanden sind. Die Europäische Spielesammler Gilde (ESG) zeigt hier in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Spiele-Archiv und dem Friedhelm Merz Verlag und mit Unterstützung der Jury Spiel des Jahres einen kleinen Querschnitt von Spielen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute, die sich mit diesen historischen Entdeckungen unserer Erde beschäftigen.

Weitere Spiele, die die historischen Ereignisse möglichst nahe widerspiegeln, waren auf dem Sammlertreffen der ESG am Freitag, dem 19.10.2007, um 17.00 Uhr im Saal Essen zu sehen.

Die Ausstellung wurde erstellt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Spiele-Archiv und dem Friedhelm Merz Verlag und mit finanzieller Unterstützung durch die Jury „Spiel des Jahres“.


Das geheimnisvolle Afrika

Afrika

Heinrich der Seefahrer aus dem portugiesischen Königshaus wollte einen durchgehenden Seeweg nach Indien finden, da die Türken mit Konstantinopel den westlichen Teil der Seidenstraße und damit den Weg nach Asien kontrollierten. Der große afrikanische Kontinent musste irgendwo im Süden ein Ende haben und damit den Weg nach Osten frei geben.

Nach zahlreiche Erkundungsfahrten entlang der afrikanischen Westküste erreichte schließlich Bartholomé Diaz 1486 das Kap der Guten Hoffnung und in den Jahren 1497 bis 1499 umsegelte Vasco da Gama Afrika auf dem Weg nach Indien. Eine fast genaue Karte der afrikanischen Küste war neben dem weiteren Aufstieg der Handelsmacht Portugal das Ergebnis dieser Fahrt.

Das Innere des geheimnisvollen Kontinents erforschten Entdecker wie Livingstone und Stanley. Aber auch Sklavenhändler drangen auf ihrer Jagd nach dem “schwarzen Elfenbein” in immer neue Gebiete Afrikas vor.


Asien

Marco Polos (1254-1324) umstrittener Bericht “Das Buch von den Wundern der Welt” gehörte im Zeitalter der großen Entdeckungen zur Standardliteratur vieler Entdecker. Schon Amerigo Vespucci hegte auf Grund der offensichtlichen Diskrepanzen berechtigte Zweifel, aber erst Ferdinand Magellan 1521 entdeckte tatsächlich den westlichen Seeweg nach Indien, der später von Francis Drake noch einmal nachvollzogen wurde.

Beschleunigt wurde die Suche nach Seewegen in Richtung Süd- und Ostasien durch den Vormarsch der Osmanen, die nach der Besetzung Konstantinopels den Landweg blockierten. Die sagenhaften Reichtümer Asiens lockten. Erstmals gelang es Vasco da Gama während der Jahre 1497 bis 1499 den Seeweg nach Asien systematisch auszubauen, die Portugiesen erhielten alsbald die uneingeschränkte Vormachtstellung in diesem Raum.

Jahrhunderte später verdanken wird die Wiederent­deckung der Bedeutung der Seidenstraße als transkon­tinentale Verbindung zwischen Europa und Asien vor allem Sven Hedin (1865-1952), der auch zum ersten Mal den Transhimalya, die Quelle des Indus und Tibet kartografierte.


Vitrine Australien Suedsee

Australien und die Südsee

 

Man nimmt heute an, dass südasiatische Seefahrer Australien bereits vor 6.000 Jahren erreichten. Obwohl schon Marco Polo in seinem “Buch von den Wundern der Welt” von einem Land berichtet, das südlich von Java lag und reich an Gold und Muscheln war, und andere europäische Entdecker von Teilregionen Australiens Kunde gaben, gilt James Cook heute allgemein als der Entdecker Australiens.

Er landete 1770 in der Botany Bay an der australischen Ostküste und beanspruchte die “Terra Australis” für die englische Krone.

In der Geschichte der europäischen Entdecker Australiens sind die beiden Holländer Willen Jansz (1606) und Abel Tasman (1642), nach dem die Region Tasmanien noch heute benannt ist, zu erwähnen. In den Jahren 1801 bis 1803 gelang es erstmals Matthew Tlinders den gesamten Kontinent Australien zu umsegeln. Expeditionen ins Landesinnere, wie die von Charles Sturts zur Mündung des Murray, eröffneten weitere Siedlungsgebiete.

Die Geschichte Australiens von der Landung in der Botany Bay bis in die Gegenwart fand immer wieder Eingang in die Spiele.


Höhen und Tiefen

 

Nachdem die Weite der Erde über die Kontinente hinweg weitgehend erforscht war, begann das Interesse an dem bisher Unerreichbaren und Geheimnisvollen, den extremen Höhen und Tiefen, dem Himalaya und der Tiefsee.

Den meisten bekannt sind sicher der Tiefseeforscher Jacques-Yves Cousteau und der Bezwinger des Mount
Everest Edmund Hillary, um nur einige zu nennen.

Und natürlich gibt es auch Spiele zu diesem letzten Kapitel der Entdeckung unserer Erde, von denen man Beispiele hier sehen kann.


Vitrine Columbus

Vitrine Columbus2

Die neue Welt

Mit der gezielten Suche nach fernen Ländern und gewinnträchtigen Handelsmöglichkeiten ging das Mittelalter zu Ende.

Zu Beginn der Neuzeit, am Ende des 15. Jahrhunderts wurde ein neuer Erdteil entdeckt, der dann nach Amerigo Vespucci Amerika genannt wurde. Er erkannte als Erster, dass Kolumbus nicht Indien bzw. westlich davon gelegene Inseln gefunden hatte, sondern einen unbekannten großen Kontinent.

Im Bild der Nachwelt aber bleibt Kolumbus der Entdecker Amerikas. Zwar waren die Wikinger schon viel früher dort, hinterließen aber keinen Eindruck im Bewußtsein Europas. Im Spiel kommen aber alle zu ihrem Recht.

 


Der Weg zu den Erdpolen

Das vorletzte Kapitel in der Entdeckung unseres Heimat-Planeten handelt von Nord-und Südpol.

Hier kämpften verwegene Männer wie Amundsen, Cook, Peary, Scott und andere um den Ruhm, aber auch um ihr Leben.

Die Öffentlichkeit und dann auch die Spiele-Hersteller nahmen regen Anteil an ihren Expeditionen.

In immer neuen Spielen konnte man im zurückliegenden Jahrhundert ihre Heldentaten nacherleben.

Vitrine Nordpol Nordpol-Spiel Die Fahrt nach dem Suedpol Die Entdeckung des Nordpols Die Entdeckung des Nordpol Cook und Peary die Nordpolfahrer Nordpol-Spiel


Die Geschichte eines Kartenspiels mit Entdeckern

Entdecker

Die Entdecker wurden durch ihre Taten für die Mit- und Nachwelt in der Regel „berühmte Männer“.

Wir zeigen hier die Entwicklung eines Kartenspiels mit solchen Herren. Der Verlag Otto Maier Ravensburg brachte 1885 als Nummer 10 seines Programms das Sextett Biographiespiel heraus. Im Lauf der Zeit wandelten sich Titel, Inhalt und Titelbild, teils wurden auch einzelne Entdecker ausgetauscht. Nachdem anfangs ein Bild und fünf Textkarten ein Sextett bildeten, wurde bald das Bild weggelassen und einige Jahrzehnte lang gab es nur Textkarten.

Nach dem 1. Weltkrieg kommen dann die Karten mit Bildern und Text, gleichzeitig erhielt das Spiel die Nummer 264 und wurde zum Quartett. Die ursprünglich 60 Karten wurden schrittweise reduziert, bei der letzten Auflage von 1958 auf 40 Karten.


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