Erwin Glonnegger erhält den ‚Dau Barcelona Award‘ für sein Lebenswerk
Unser ESG-Mitglied Erwin Glonnegger hat einen der drei ‚Dau Barcelona Awards‘ erhalten. Den Preis vergibt die Stadt Bacelona.
Der 1925 in Aulendorf in der Nähe von Ravensburg geborene Glonnegger schrieb Sachbücher, erfand selbst Spiele und war bis zu seiner Pensionierung (1985) 35 Jahre lang Programmleiter für Gesellschaftsspiele im Ravensburger Spieleverlag. Unter seiner Regie entstanden die Klassiker Memory (1959), Malefiz (1960), die Ravensburger Hobbyserie, Taschenbücher und weit verbreitete Spielesammlungen. Auch die in Sammlerkreisen begehrte Casino-Serie und der Einstieg in das Geschäft mit Puzzles tragen seine Handschrift.
Glonnegger erkannte schon früh die Internationalisierung des Spielemarktes. Er arbeitete eng mit renommierten Autoren zusammen, zum Beispiel mit Alex Randolph und Max Kobbert. Das ‚Börsenspiel‘, ‚Erstes Rechnen‘, ‚Deutschlandreise‘, ‚Handel und Wandel‘, ‚Emil und die Detektive‘ und viele andere erfolgreiche Titel brachte er in hohen Auflagen auf den Markt. Auch für ‚Hase und Igel‘, das 1979 das erste ‚Spiel des Jahres‘ wurde, zeichnete er verantwortlich. „Erwin Glonnegger hat rechtzeitig die Zeichen der Zeit wahrgenommen und das Verlagsprogramm auf eine internationale Verbreitung und das damit verbundene Wachstum ausgerichtet. Ein weiteres besonderes Verdienst ist, dass er die Bedeutung von Spieleautoren erkannt und sie konsequent in die Entwicklung des Verlagsprogramms einbezogen hat,“ so ein Teil der Begründung für die Vergabe der Auszeichnung an ihn.
Eingebettet ist die Aktion in die zweite Spieleveranstaltung ‚Dau Barcelona‘. Das katalanische Wort ‚Dau‘ bedeutet Würfel. Dieses Event organisiert Spieleexperte Oriol Comas im Auftrag des Amtes für Kreativität und Innovation, einer Abteilung des Kulturamts der Stadt Barcelona am 14. und 15. Dezember. Als die Veranstaltung vor einem Jahr erstmals lief kamen über 5000 Besucher, und das, obgleich Termin und Lage ungünstig waren. Es war das letzte Wochenende vor Weihnachten, und die Lokalität war Fabra i Coats, eine aufgelassene Textilfabrik am äußersten nordwestlichen Stadtrand.
Der Preis wird am Freitag, 13. Dezember in einem Festakt im Virreina Palace in Barcelona verliehen. Dabei werden noch zwei weitere Auszeichnungen vergeben, und zwar jeweils für den Autor eines Spiels, das in den vorhergehenden zwölf Monaten erschienen ist. Ein Preis – Bester Nachwuchsautor – zeichnet das Erstlingswerk eines Autors aus, der andere – Bester Autor – ehrt einen bereits arrivierten Autor, der wieder ein attraktives Spiel bei einem Verlag unterbringen konnte. Die Abstimmung über diese beiden Preise erfolgt über die Spieledatenbank Board Game Geek, während der Preis für das Lebenswerk von der Stadt Barcelona vergeben und durch Jaume Ciurana, Leitender Direktor des Kulturamts, übergeben wird. Bei der Wahl des Preisträgers wird die Stadt beraten von Inés Garriga, Direktorin des Amts für Kultur, Wissenschaft, Kreativität und Innovation, Daniel Giralt-Miracle, Referent im Kulturamt, Joseph Maria Joan, Leiter des katalanischen Spielemuseums, sowie den Spieleexperten Marc Figueras und Oriol Comas.
(Danke an Tom Werneck vom Bayerischen Spiele-Archiv Haar e.V. für den Text und die Bilder)